Windows Server Migration

Am 09. Oktober 2023 beendet Microsoft den erweiterten Support für Windows Server 2012 und 2012 R2. Ab diesem Zeitpunkt gibt es keine Sicherheitsupdates mehr für diese Betriebssysteme. Die vergangenen Jahre haben uns gezeigt, wie wichtig Sicherheitsupdates jedoch sind.  Zwar bietet Microsoft einen "Extended Security Update Service" an, jedoch muss dieser kostenpflichtig erworben werden und steht nur unter bestimmten vertraglichen Voraussetzungen zur Verfügung. 

Eine Migration oder ein Upgrade auf eine neuere Betriebssystemversion ist also notwendig und sollte rechtzeitig geplant und durchgeführt werden. Denn erfahrungsgemäß ist es absehbar, dass die IT-Abteilungen und IT-Dienstleister kurz vor dem Supportende viele Aufträge für Migrationen oder Upgrades erhalten. Da solche Umstellungen häufig weitere Arbeiten nach sich ziehen, kann es dann zeitlich eng werden, insbesondere in dem Fall, dass kurz nach dem Ende des Supports eine gravierende Sicherheitslücke auftreten sollte.

 

Upgrade oder Migration?

Das sogenannte Inplace-Upgrade ist in der Regel die schnellere und einfacherer Methode um sein System zu aktualisieren, ähnlich wie es bei den Desktop-Betriebssystemen von Microsoft funktioniert. Jedoch können auch genau hier Probleme auftreten. Denn es gilt unbedingt zu beachten, welche weitere Applikationen auf dem System laufen und ob diese mit dem neuen Betriebssystem kompatibel sind. Zudem kann es manchmal zu unvorhergesehenen Fehlern kommen, dessen Ursache sich dann nur schwer finden lässt und manchmal auch nur schwer beheben lassen. Sollte ein Problem auftreten, kann aus einem kurzen Upgrade schnell ein zeitaufwendiges Unterfangen werden. 

Die Migration ist aufwendiger, denn hier wird parallel das neue System aufgesetzt und die Dienste migriert. Der große Vorteil liegt darin, dass das System ohne eventuelle Altlasten oder versteckten Problemen neu aufgesetzt wird. Dies erfordert in nicht virtualisierten Umgebungen meist neue Hardware. Da jedoch Systeme mit Windows Server 2012/2012R2 vermutlich älter als 5 Jahre sind, steht hier unter Umständen sowieso ein Hardwaretausch an, da Wartungsverlängerungen bei zu alter Hardware oft sehr teuer werden oder gar nicht mehr möglich sind. Das Risiko durch einen Ausfall des Systems steigt im Alter deutlich.

 

Windows Server 2019 oder 2022?

Die Frage ob Windows Server 2022, Windows Server 2019 oder gar noch Windows Server 2016 gewählt werden soll, hängt von den verwendeten Diensten ab. Denn nicht alle Applikationen sind schon für alle Betriebssysteme freigegeben. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass ein Produkt, welches unter Windows Server 2016 läuft, nicht auf einem neueren Betriebssystem lauffähig ist, doch sollte man Support vom Hersteller benötigen, kann das schnell zu einem Problem werden. Denn der Hersteller wird erfahrungsgemäß den Support oft verweigern und darauf verweisen, dass man kein geeignetes Betriebssystem verwendet.

Sofern möglich, sollte stets die neuste Betriebssystemversion zum Einsatz kommen, da man so den längsten Zeitraum für sicherheitsrelevante Updates erhält. Nachfolgend eine kurze Auflistung der Supportzeiträume für Windows Server:

OSEnde des MainstreamsupportErweitertes Enddatum
Windows Server 2016   10.01.2022  11.01.2027
 Windows Server 2019  08.01.2024  08.01.2029
 Windows Server 2022  12.10.2026  13.10.2031

Während der Mainstreamsupport-Phase werden auch neue Features geliefert, in der erweiterten Update-Phase werden nur noch Sicherheitslücken behoben. Wie oben erwähnt können nach der erweiterten Update-Phase noch bis zu drei Jahre Sicherheitsupdates erworben werden, was jedoch entsprechende Volumenlizenzverträge voraussetzt.

 

Unsere Empfehlung

Starten Sie zeitnah mit der Planung der Migration. Verzichten Sie auf die Möglichkeit eines Upgrades und nutzen sie gegebenenfalls die Möglichkeit für einen Hardwaretausch. So können sie Ihre Systeme weiterhin sicher betreiben. Gehen Sie vor allem rechtzeitig auf Ihre IT-Dienstleister zu, sofern diese benötigt werden. Denn die Kapazitäten bei den IT-Dienstleister sind begrenzt und vor allem muss man unter Umständen mit langen Lieferzeiten für Hardware rechnen, zumindest zu dem jetzigen Zeitpunkt, der Erstellung des Artikels, ist aktuell nicht absehbar, wie sich die Lage auf die Lieferbarkeit auswirken könnte.


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